oder wie Kunst kreative Entwicklung fördert
Lass Dein Kind doch mal wieder Kind sein, sei Du wieder mehr Kind
und erkenne in diesen kreativen Prozessen die Potentiale und Anlagen in dir und in deinem Kind
Die Sonne muss nicht gelb sein. Sie ist so, wie Du sie siehst…
Das war ein Satz, den ich mir anvertrauten Kindergartenkindern in den Jahren 1985-1995 immer wieder mit auf ihren Weg gab und dadurch entstand lebendige Vielfalt, es war damals für viele Eltern ungewohnt und neu, dieses Ausbrechen von alten Konventionen. Doch diese Vision und Lebenseinstellung behielt ich mir persönlich wie beruflich bei.
In meinem früheren Leben also vor meiner Kunstberufung, war ich Sozialpädagogin und u.a. als Erzieherin in einem Kindergarten tätig. Ich mag diese Berufsbezeichnung nicht, da ich nie Kinder erzogen habe. D.h. ich zog sie nirgendwo hin. Sondern ich unterstütze Kinder in ihrem Drang, es selbst zu tun und dabei Erfahrungen zu sammeln; mein Anliegen war es, Kinder und ebenso auch Erwachsene in ihren Stärken zu unterstützen, ihre Potentiale zu entfalten und sie in ihrer Entwicklung zu bekräftigen. Ja ich war engagiert und bin es immer noch, wenn es um insbesondere um frühkindliche Bildung für Kinder geht. Es geht um Entdeckerlust, Gestaltungsfreude und das Abenteuer, welches darin enthalten ist. Als Kind ist dies in uns angelegt, als Erwachsener holen wir es , wenn gewollt , wieder ins Licht. Und eben diese dabei entstehenden Emotionen, das Gefühl darin, prägt unsere weiteren Schritte bis ins Erwachsenenalter hinein. Diese Schritte in Kindern zu fördern war immer mein Ansinnen. Mir war bewusst, dass Ich in meiner eigenen Kindergarten- und Schulzeit es nicht toll fand, wenn mir immer vorgehalten wurde, was ich nicht konnte. Genau diese alten Muster prägen das Bewusstsein, das Verhalten eines Kindes gewaltig und ein geringes Selbstbewusstsein wird ebenso dadurch angelegt. Daraus resultieren jene Momente, die uns als Erwachsene ausbrechen und dagegen rebellieren lassen. U.a. wenn dieser frühkindliche Rahmen im Elternhaus zu eng gesteckt wurde. Wir fangen an, flügge zu werden, uns selbst zu entdecken, unsere eigene Stimme zu erheben und übernehmen nicht das Vorgeformte, welches uns von Pädagogen vorgekaut wurde. Diese Abnabelung und mit unter gesunde Resilienz wirkt bestärkend und befreiend für den Schritt ins junge Erwachsenenalter.
Frühkindliche Prägung jeglicher ART
yes und...
Genaus deshalb liebe Pädagogen, halten wir uns diese essentielle Prägung mal vor Augen – jedes Wort, jeder Gedanke und jede Handlung plus die dazu untermalende Emotion bewirkt im Gegenüber insbesondere bei einem kleinen Wesen eine Prägung. Je mehr wir davon als Kinder erleben und erfahren, desto mehr verinnerlicht sich dies, wie wir unser soziales Umfeld erleben. Selbstreflexion ist da sicherlich ein wichtiges Tool für uns Erwachsene. Von der Hierarchie in diesen Berufsbildern, dominanten Eltern, Helikopter Eltern usw. mal gar nicht zu sprechen. Das ist sowas von gestern, dass dies eigentlich gar nicht mehr auf den Tisch gebracht werden darf oder angewendet werden soll. Wie sang Herbert Grönemeyer “ Kinder an die Macht„,. Dabei würden so manche Politiker blass wirken, denn übersteigerte Egomanie ist nur bedingt bei Kindern ausgeprägt. Kinder lernen voneinander und miteinander. Die Kompetenzförderung für ein soziales Lernen tritt ab jungen Jahren ein, denn jedes Kind gibt seinen Teil mit ein, um ein gemeinsames Resultat zu erzielen.
Gleichberechtigung auf Augenhöhe und Seelenebene
Kinder sind mit uns Erwachsenen gleichberechtigt und deshalb begegne ich ihnen liebevoll auf Augen- bzw. Seelenhöhe. Dadurch geschieht Wertschätzung, Respekt und Akzeptanz. Ich erkenne das Kind in seiner Ganzheit an. Und wenn ich den deutschen Neurobiologen Gerald Hüther zitiere, dann passt dies sehr in unsere Zeit, in denen wir “ finally “ unsere Kernwerte wieder beginnen zu begreifen; auch deshalb, da traumatisierte und stigmatisierte Wunden in verschiedenen Gesellschaftsschichten vermehrt wieder aufbrechen und kein noch so kompensierender Mensch kann diese erlebten Wunden ( persönliche und epigenetisch angelegte ) gesundheitlich unbeschadet überstehen.
Zitat Gerald Hüther: „ Kein Mensch kann die in ihm angelegten Potentiale entfalten, wenn er in seiner Würde von anderen verletzt wird oder er gar selbst seine eigene Würde verletzt.“
Und was hat meine Ausführung bis jetzt mit Bildung und Kreativitätsförderung zu tun ?
Sie findet in erster Linie durch selbst initiierte und intrinsisch motivierte Prozesse statt. Was heißt das ? Wenn ein Kind einen inneren Antrieb an den Tag legt, geht es explizit darum, das Kind in diesem Tun zu unterstützen. Und dadurch wiederum die frühkindliche Entwicklung und Entfaltung gefördert wird. Anmerkung: Ebenso kann diese Haltung unterstützend im Erwachsenenalter wirken,, wenn Ideen ambitioniert und zündend sind.
Bei diesen Initialzündungen setze ich an, Kinder zu fördern. Zu Beginn meiner Karriere habe ich für Kinder kreative Bildungsangebote im Atelier angeboten. Ich sah die Anlagen, die Potentiale der Kinder, wir holten sie gemeinsam raus und verstärkten sie. Dieser ganzheitliche Ansatz wirkt bestärkend auf das eigene Selbstbild , den daraus resultierenden Selbstwert und das Gefühl, welches dem zugrunde gelegt ist, mal kurz vereinfacht dargestellt.
das Unterdrücken von emotionalen Botschaften
führt dazu, dass Menschen den Kontakt zu sich selbst verlieren. “ Diese Aussage von G. Hüther kann ich nur bestätigen als Pädagogin und Künstlerin.
Die Kunst d.h ihr kreativer Ausdruck liefert Botschaften.
passiert des öfteren unbewusst und doch sind es klare Statements für all jene, die diese Messages “ lesen “ können
Anhand der beigefügten Bilder kannst Du erleben, wie ein Kind seine persönliche kreative Handschrift entwickelt, sie ist bereits in ihm angelegt.. Seit mehr als 10 Jahren darf ich mit erleben, wie sich mein Neffe Siilas ( 11,5 Jahre ) in seiner Kreativität ungehindert ausleben kann. Und doch erlebt er auch Lehrer als Kunstpädagogen, die seine freien Anlagen nur bedingt erkennen und Benotungen abgeben, die wir als Erwachsene so ab und an nicht nachvollziehen können. Freiheit und freie Assoziation wäre das Schlüsselwort in der kreativen Bildung. Die Aufgabe des Erwachsenen ist es, Kinder einzuführen in Bildungsangebote. Sie wertschätzend an die Hand nehmen, Materialkunde, Technik , Handwerk und freie Assoziationen erleben lassen, Spass dabei haben und Freude entwickeln. Und wenn das Ergebnis mal nicht so spritzig ist, dann darf das auch sein. Wir sind alle individuelle Geschöpfe und jeder hat seinen eigenen einzigartigen Fingerprint. Jeder Mensch besitzt ein kreatives Gen. Es nicht zu fördern ist mehr als einfältig, beschränkt die seelische Entfaltungskraft und verhindert den Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins.
das individuelle Selbstbild bestärken
Siilas wurde bereits im zarten Babyalter als Nacktmodell in die Farbenwelt hineingeführt und er rollte sich durch die Farben. Danach kamen Finger, Füße, Body und später der Pinsel, Stifte und dann auch die Sprühdosen zum Einsatz. Aus seinen Spielsachen, die er cool fand, wurden ebenso neue Objekte kreiert. Er hatte Zugang zu seinem kreativen Genius. Im Atelier liebt er es, sich an meinen Materialien bedienen zu können und mit Musik im Hintergrund läuft die kreative Energie und die Farbe dann um so mehr. Auch sein Dad Jop Arsianto unterstützt ihn als Musiker und Künstler pädagogisch mit seinem kulturellen Background als Indonesier in seinen Anlagen auf seine Art und Weise. Er führt Siilas in seine Techniken ein und zeigt ihm, dass die Kunst keine Hürde ist , die es zu meistern gibt, sondern in uns allen angelegt ist; es gilt nur, sie freizulegen und die konstante Übung macht aus uns allen MeisterInnen.
Siilas Mum Sandra Hohenwarter und meine Schwester ( Lehrerin, Lerntherapeutin und Enwako Trainerin an der H.I.S. in Heidelberg ) unterstützt ihren Sohn mit ihrem Wissen in all seinen sozial kognitiven Anlagen. Wir lassen Siilas Kind in unserer Familie Kind sein, wir drücken ihm nichts auf Auge, was nicht seiner Anlage entspricht und fördern ihn, gemäß seiner Entwicklung. Wir fördern jeder auf seine Art und Weise den Blick auf sein gesundes Selbstbild , sein soziales Einfühlungsvermögen und dessen Kompetenz, seinen gesunden Weitblick auf ein globales kulturelles Miteinander. Immer unter dem Aspekt , dass jene Angebote seine Persönlichkeit unterstreichen und sein Bewusstsein darin bestärkt wird.
und dabei selbstbestimmt bleiben
Wissen über Dich selbst ist machtvoll, es bemächtigt Dich. Also mach Dir vorab selbst ein Bild, wie Du Deine Kindheit erlebt hast und wie Du Dich weiter entwickelt hast. Wie Du jetzt Deine Kinder förderst und ob sie sich gemäß Ihrer Anlagen entfalten können. Ich bin keine Freundin, die dogmatische Grenzen setzt. Ich leite das Kind an, so dass es dabei lernt , zu unterscheiden und Entscheidungen zu treffen, ich nehme dem Kind diese nicht ab. Dabei darf das Kind seinen eigenen inneren Raum bewahren, es bestärkt und es lernt sich selbst zu schätzen. Und ja wir Erwachsene haben Kinder in ihrer Eigenart zu respektieren. Sie lernen schnell, sich selbst zu bemächtigen und selbstbestimmt Ja und Nein zu sagen; insbesondere dann, wenn wir Ihnen eine klare Struktur vorgeben und ebenso danach handeln.
Letztendlich lernen wir alle voneinander , ob klein , groß , alt und jung. Ein Gefühl und eine Erinnerung bleibt in unseren Herzen lebendig, das nährt die Seele und hält uns alle lebendig.
Wo immer Du Dich gerade selbst in deiner Entwicklung befindest, dein Kind oder in deiner Berufung als Pädagoge. Nimm Dir die Zeit, Kunst aktiv zu erleben, Ausstellungen zu besuchen, KünstlerInnen anzufragen d.h. alle Arten der Kreativitätsentfaltung sind förderlich für den Geist, für die Seele und den Körper. . Sei dies Kunst, Tanz, Musik, Literatur usw. all dies erweitert dein eigenes individuelles Bewusstsein und fördert kollektiv ein gesünderes sozial-integrales Miteinander.
In diesem Sinne so long , denn so bleiben wir im Herzen immer jung
PS / pflegen wir auch weiterhin als Erwachsene unser inneres Kind
und lieben wir noch viel mehr, so dass die Liebe und die Freude aktiv + lebendig bleibt.