Hallo Ihr Freunde meiner Kunst
ein Blogpost zu einem Triptychon, welches Jahre dauerte , bis es fertig gestellt war und dann präsentiert wurde- dieses Werk und damit das dazugehörige Bewusstsein möchte ich Dir in diesem Beitrag näher erläutern.
THE ANCHOR | BELIEVE TRUST and LOVE YOUR SELF
ist der Titel des Werkes
der ANKER – glaube, vertraue und liebe Dich selbst
ein dreiteiliges Kunstwerk – eine Assemblage – (ein Hochrelief oder dreidimensionaler Gegenstand, der aus einer Kombination verschiedener Objekte entstanden ist). Es sind Holzbretter aus meinem Fundus und Bücher, Urban-Guides aus der Stadt Linz in Österreich, die ich sammelte und die mich irgendwie von der Form an Gebetsbücher erinnert haben. Nur werden darin keine religiösen Lobpreisungen von sich gegeben, in denen sich der Mensch vertieft, sondern es ist vielmehr ein Stadtführer moderner Art (für mich eine Metapher), und dieser verweist auf Konsumgüter des alltäglichen Lebens. Ein Urban-Guide als Shopping-Guide, Restaurantführer, Kulturführer, stylischer Ratgeber und Hot-Spot-Guide der Stadt Linz. Und so dauern Kunstwerke ab und an jahrelang, bis sie vollständig das Licht der Welt erblicken bzw. ich weiß, was sich daraus entwickeln will.
Auf den ersten und zweiten Blick sammle ich diese Art von Guides, da sie mich ästhetisch beeindrucken, d. h., die visuell-grafische Gestaltung spricht mich an. Plus, das Buch liefert Gebrauchswert mit Tipps, wenn ich unterwegs bin, dass ein Kunstwerk daraus resultierte, war beim Sammeln nicht einsehbar.
Lange Zeit lagen die Büchlein bei mir im Atelier: Die 2017er und 2018er Ausgabe begann ich im Winter 2018 zu bearbeiten. Sie lagen vor mir und es war wohl ein blinder Fleck, der mich führte, und daraus entstanden diese 2 Arbeiten, doch nicht wirklich wissend, wohin mich diese Arbeit führt. Ich hatte sozusagen kein klares Konstrukt, besser gesagt, kein Ziel vor Augen. I just played around.
Doch da mir die ersten zwei Arbeiten persönlich gefielen, leitete ich daraus Kunstkarten ab, d. h., ich gestaltete mit dem Kunstwerk digital eine neue Werkarbeit. Das Ergebnis: WER BIST DU—YOU ARE und WER BIN ICH—I AM.
Und ich nahm diese beiden Karten in meine Kartenkollektion mit auf, und Christina Freund nahm das Thema in ihrer Laudatio meiner Soloausstellung „Let Love Rule“ im Mai 2019 mit auf. So wurden diese beiden Arbeiten bereits einmal erwähnt.
Und doch ging es mit den Büchern und der unbewussten Entwicklung weiter. Diese beiden Kunstbücher – oder nennen wir sie Objekte – lagen auch 2020 noch immer im Atelier, ohne Sinn und Zweckerfüllung. Sie einfach als Objekte zu präsentieren oder zu verkaufen, war nicht so mein Ding. Im Großen und Ganzen könnte ich mir jetzt die philosophische Frage stellen: Besitzt die Kunst denn überhaupt einen Sinn und dient sie einem Zweck?
Doch dann, spontan, im Oktober 2020, kurz vor den Ateliertagen, kam mir eine Blitzidee, und diese setzte ich sofort um. Raus in die Werkstatt, und fündig wurde ich in der Holzhütte. Ich sah alte Bretter meines Elternhauses, die ich mit der Kreissäge zersägte. Die Schattierungen des Holzes machte ich langsam mit dem Hobel sichtbar, so nahm meine innere Vision Gestalt an.
Das 2020er Werk war am Trocknen, und ich sah vor meinem geistigen Auge, dass die Bücher und das Holz zu Votivtafeln/Votivbildern vereint werden wollten.
Mit diesem Input machte ich mich daran, das Holz zu lasieren. Mit weißem Pigmentpulver und genügend Wasser trug ich die Farbe Schicht für Schicht auf. Dadurch ergab sich ein neues Bild als Hintergrund bzw. als Materialträger für die Bücher. Dieser Vorgang war mit Bedacht auszuführen, da es mir auf die Dichte der
Mit einem Spezialkleber wurden die Kunstwerke angebracht. Das Buch der Liebe machte einige Zicken, doch auch das löste sich am nächsten Tag in Wohlgefallen auf. Dieses Kunstwerk präsentierte ich zu den Ateliertagen 2020, insbesondere in dem Jahr, in dem die Welt sowieso Kopf stand.
Und als sie so vor mir standen, kam der Titel aus meinem Inneren hervor und ließ mich schmunzeln. Während der Ateliertage war dieses Triptychon ein Anziehungspunkt, da es losgelöst von einer Werkserie entstanden ist. Ich erläuterte den BesucherInnen mit meinen Worten, wie ich individuell und ebenso kollektiv diese Covid-19-Pandemie bis dato wahrgenommen habe:
Für mich ist es gesünder und bestärkender, meinen Anker in mir wahrzunehmen, der mich glauben, vertrauen und lieben lässt, insbesondere in unsteten Zeiten mit Situationen, in denen der Mensch aus seiner Komfortzone verrückt wird und schnell mal in Hysterie und Panik verfällt.
Jetzt, da dieses Kunstwerk nach Jahren als Work-in-Progress fertiggestellt ist, zeigt es ausdrucksstark, wie wir als Menschen ticken. Sicherlich ist es ein Werk, welches u. a. mit den Auswirkungen dieser Zeit zu tun hat, und doch wiederum ist es ein wiederkehrendes Thema seit Anbeginn der Menschheit.

Der Mensch und sein Anker - Welcher ANKER ist DEINER ?
Logisch betrachtet sind wir einem steten Wandel unterworfen, auch da wir uns ja selbst auch entwickeln. Und diese Bereitschaft zur Veränderung liegt in uns und jeglicher Fortschritt egal welchen Genres, bringt Auswirkungen mit sich. Mir ist in den letzten Jahren noch bewusster geworden, dass wir den Wandel auf unserem Planeten Erde alle nicht aufhalten können, denn auch das ist Teil der menschlichen Evolution. Doch wir besitzen alle einen freien Willen, der uns Entscheidungen und Haltungen einnehmen lässt, für die wir dann auch konsequent die Verantwortung zu übernehmen haben.
Eine Gesellschaft, die sich ihres ursächlichen essentiellen Wertes nicht mehr bewusst ist, wird schwanken und sich mehr und mehr spalten lassen. Denn jene in uns existierende Essenz, die ich als meinen Anker bezeichne, lässt mich verwurzelt, d.h., mit mir verbunden sein. Je weniger wir uns dessen bewusst sind, desto mehr können Ängste und Zwiespalt geschürt werden. Gerade in Krisensituationen kommen in uns die verschiedenen Facetten unserer menschlichen Ängste vermehrt zum Vorschein. Die einen kompensieren, andere wiederum lassen sich manipulieren und intrigieren, andere wiederum vertrauen auf irrationale Weissagungen, die eventuell nie eintreffen werden.
Für mich ist dies alles ein Ausdruck eines Bewusstseins, welches immer noch einem großen Mangel unterlegen ist und dem der Mensch hinterherläuft. Je mehr wir Menschen dem Massenkonsum, dem überbordenden materiellen Reichtum, einer unerfüllten Geldgier, kurzum jenem Mangel in uns Raum geben und sowohl als auch jener Selbst-Objektivierung (uns selbst als Objekt betrachtend) erliegen, wird die Konsequenz immer wieder jene sein, dass wir die Verantwortung für uns selbst außen vorlassen und weiterhin ein angstgetriebenes, unsicheres Wesen sind, ohne Anker auf dem Meer des Lebens treibend und da ist es für das Fischernetz sowohl als auch für eine Angel ein leichtes, diese Beute an Land zu ziehen.
deshalb meine Frage an Dich:
Glaubst Du Dir, vertraust Du Dir und liebst Du Dich dafür ?
so long …lassen wir die Kunst im Namen der Liebe sprechen…
Petronilla