Oma Bertas Spirit reloaded
ein Kunstwerk, welches mich persönlich im Sommer 2025 beim Entstehungsprozess berührt hat
Oma Bertas Geist wieder aktiviert oder anders formuliert neu aufgeladen
Und während ich jetzt beginne, Dir die Story dazu zu erzählen, empfinde ich eine große Prise Wehmut und vor allem bin ich dankbar, für eine Oma, die ihre authentische Präsenz selbstlos gelebt und ausgestrahlt hat. Als Kind hat mich das , wenn ich immer wieder länger bei ihr auf Besuch war, geprägt. Wir hatten eine besondere Beziehung mit- und füreinander.
LOVE OUT OF SIGHT – eine Liebe, aus den Augen verloren, entstand kurz 5 Monate nach ihrem Tod. Sie wechselte ihren letzten Raum , leise , lächelnd und weich, ohne Kampf. Eben einfach so, wie sie im Leben wirkte und wie ihr Wesen (Seele) war.
Was bewog mich dazu, dieses Kunstwerk vom März 2006 ein paar Monate nach dem Tod meiner Oma neu im Juni 2025 zu überarbeiten? Der rosa-magenta Teil war im Großen und Ganzen gut für mich , doch der rechte Teil des Bildes, war seit sehr langer Zeit nicht wirklich stimmig, passte nicht. Ab 2023 tauchte es immer wieder auf, oft holte ich es aus meiner Galerie und sah es an; hatte es auf Ausstellungen mit dabei und doch war ich nie so ganz „happy“ mit dem Bild. Es rief mir immer wieder zu, dass es an der Zeit ist, mich damit zu beschäftigen. Und dann stand es ab Frühjahr 2025 in meinem Atelier inmitten der neuen Werke, die am Entstehen waren.
Juni 2025
während ich an einem Triptychon arbeitete, hängte ich zeitgleich wie in Trance dieses Bild auf und fing einen Teil davon an zu grundieren. Danach kam die Farbe und die Zeichnungen spontan auf die Leinwand. Eine Malerei mit einem Prozess, wie es selten geschieht: leicht, weich, sofort klar und präsent, einfach da, mit einem herz-erwärmenden Gefühl, welches mich bis zum Schluss einhüllte. Wie oftmals in der jüngsten Vergangenheit wollte der Titel kurz darauf in Wörtern sofort auf ein Blatt Papier geschrieben werden. Die Schönheit dieser Art Malprozesse ist, dass diese in meinem System positiv abgespeichert sind , auch wenn ein Bild bereits einen Besitzer gefunden hat. Und dieses Bild mit dem Titel
Oma Bertas Spirit reloaded
und sein visueller Ausdruck war für mich besonders. In dem Bild und dessen Prozess existiert eine zwanzigjährige Zeitreise seit Oma Bertas Tod, die mir aufzeigte und erfühlen ließ, dass Liebe von Herz zu Herz, von Seele zu Seele immer präsent ist, jenseits aller Indoktrinierungen, die wir als Mensch durchlaufen.
meine Oma war mein Anker in jeder Lebenslage, die ich zu durchleben hatte.
Meine Oma und ihre Lebensgeschichte. Sie verlor bereits in jungen Jahren ihre Mutter, bekam eine Stiefmutter und versorgte ihre jüngeren Geschwister. Mit knapp 18 Jahren stand sie auf ihren eigenen Beinen und ging bei jeder Wetterlage zu Fuss von Hof zu Hof, um sich als Schneiderin ihr Geld zu verdienen. Später war sie im Bettenhaus Mühldorfer in Haidmühle als Schneiderin angestellt und verdiente sich dort ihren Lohn. Als Ehefrau eines Sägewerksbesitzers hatte sie während der Kriegsjahre ohne ihren Mann eine kleine Landwirtschaft zu bewirtschaften , eine Flaschenbierhandlung und ein Sägewerk am Laufen zu halten. 8 Kinder brachte sie bis 1950 zur Welt, das jüngste verstarb mit 3 Monaten. Einige Fehlgeburten inklusive, sowohl als auch eine Verletzung in ihren Vierzigern, die sie nur durch eine riskante Blutübertragung überlebte. Zusätzlich schneiderte sie für sich und ihre Kinder die Kleidung, Lebensmittel wurden nur bedingt zugekauft, da vieles selbst auf dem Acker angebaut wurde. Tiere u.a. Enten, Hühner Schweine und Kühe wurden hauptsächlich für den Eigenverbrauch gezüchtet. Der Wohnort in meinen kindhaften Vorstellungen ein Paradies. Meine Oma mittendrin, der Fels in meiner Brandung. So präsent wie meine Oma mit ihrem Wesen war, war der Opa mütterlicherseits für mich, meine Geschwister und Cousins in unserer Erinnerung nicht wirklich präsent. But thats another Story.
Wer war sie, unsere Oma Berta? Wie ich es bereits oben beschrieben habe: gebend, ohne zu fordern, bestärkend, emphatisch zuhörend, nicht bewertend , nicht verurteilend, humorvoll , würdevoll, nie anklagend, selbstlos und selbständig bis ins hohe Alter, bis kurz vor ihrem Tod mit 92,5 Jahren ihren Haushalt versorgend.
Das soziale Leben war ihr immer wichtig. Selbständig mit den Öffentlichen unterwegs, da sie keinen Führerschein hatte. Ich erinnere mich noch gut: Ein besonderes Highlight war für sie mit ihren 85 Jahren, auf meiner ersten Ausstellung mit dabei zu sein. Und bis dato ruht Ihr Geist mit mir und in unserer Familie, denn Oma Berta ist eine Lichtgestalt in unserer aller Herzen und wird es auch immer bleiben.
Anerkennung
Und wieso ich das jetzt so detailverliebt schreibe ?
Oma Bertas Spirit reloaded ist nicht nur für mich eine Erinnerung und ein Besinnen auf ihr Wesen als Frau , sondern auch eine Hommage an eine geistige Haltung, die in der heutigen Gesellschaft vermehrt zu einer Randfigur wird. Und ja, es wird über das Weibliche und ihre Einzigartigkeit und Essenz viel geschrieben, Retreats angeboten usw.; doch sind wir doch mal ehrlich, diese weibliche Kraft und zugleich feminine weiche Haltung zu verinnerlichen, sie auszustrahlen und danach zu handeln , ist nur bedingt vermehrt spürbar. Die Selbstobjektivierung und dessen äußere Optimierung ist auch in diesem Zeitalter wird im gesellschaftlichen Kontext ein zentrales Thema. Der Wert und die Anerkennung unseres Wesenskernes, ich nenne dies Seele , darf noch vielmehr von uns zelebriert werden. Denn sie strahlt durch unsere äußere Hülle hindurch.
Lautlose Selbstlosigkeit, Würde, Anmut, Grazie, Dankbarkeit, Zufriedenheit und Glückseligkeit spiegelt eine innere Haltung wider und ist nicht nur aufgestiegenen spirituellen Meisterinnen vorenthalten. Wir – Du und Ich – können uns zu Lebzeiten daran erinnern , wie unsere weiblichen Ahnen gewirkt und was sie ausgestrahlt haben; dieses Gut wertschätzen, denn sie sind für uns den Weg vor uns gegangen. Ich bin überzeugt davon, dass jede Ahnin für uns eine Botschaft hinterlassen hat. Sie zu entziffern und anzuerkennen ist ein wesentlicher Schritt in der Jetzt Zeit für die Heilung von weiblichen Ahnenthemen.
Deshalb teile ich diese Geschichte und das Gemälde heute mit Dir in diesem Post und lasse dadurch Oma Bertas Spirit auch auf Dich einwirken – schaue Dir das Kunstwerk / Gemälde immer wieder mal an, fühle hinein und spüre dabei Deinen Gefühlen nach. In mir wirkt der Spirit meiner Oma auch nach seit 20 Jahren lebendig und frisch in mein Leben , mein Wirken und mein Sein mit ein. Dafür bin ich von Herzen dankbar, dass ich ihre Güte und verbunden damit ihr großes Herz so echt und authentisch erleben durfte.
so long, denn LIEBE ist in Dir wie in mir zuhause, sie wirkt über uns hinaus
lassen wir unsere Liebe fließen
Petronilla